26. Mai 2007

Bin auch ich gedopt?

Ich bin ja leidenschaftlicher Radfahrer, fahre jeden Tag mindestens zehn Kilometer und hin und wieder auch mal eine längere Tour. Da bin ich wohl in Übung. Oder bin auch ich gedopt?

Zurzeit steht ja ein Teil des deutschen Radsports in einem schlechten Licht. Jeden Tag fahren neue Radprofis mit dem Rad zu einer Pressekonferenz und gestehen unter Tränen, dass sie irgendwie die Leistung nicht allein durch Training erreichten. Das war ja irgendwie schon klar, nur wie steht es um die ganzen anderen Radfahrer? Um mich zum Beispiel. Wenn ich so jeden Tag fahre, dann ist das keine Belastung für mich, eher eine leichte Übung. Auch 50 km Touren strengen mich nicht wirklich an. Könnte es vielleicht sein, dass auch ich gedopt bin? Nur, womit? Essen kann es nicht sein, trinken schon eher. Ich rauche während jeder Pause, was ja eigentlich einen Leistungsabfall bewirkt. An härtere Sachen wie Epo oder Blutdoping komme ich nicht ran. Tja, da bleibt wohl nur eine Möglichkeit übrig: Ich dope mich mit den Gedanken, die mir beim Rad fahren durch den Kopf gehen. Und an dem, was ich um mich herum sehe.

Das macht ja eine Fahrradtour aus: Natur genießen, den Gedanken nachhängen und entspannen. Gut, ich fahre auch nicht 50 km/h und muss auch nichts gewinnen, aber dabei sein ist alles und darum gebe ich hier zu: ja, ich bin gedopt! Und jetzt muss ich zur Pressekonferenz…

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