7. März 2007

Warum gibt es Taschenbücher?

„Nein, da warte ich lieber bis es als Taschenbuch rauskommt, oder Du borgst es mir mal aus.“ – wie oft habe ich diesen Satz schon gehört? Und wie oft habe ich dann ein Buch verliehen? Kann ein Taschenbuch wirklich die Funktion eines echten Buches erfüllen? Und vor allem: warum gibt es Taschenbücher?

Egal wo man hinkommt und sogar die Buchhandlungen quellen von ihnen über – die Taschenbücher. Auf Kurzlebigkeit angelegte Drucke von vormals gebundenen Büchern. Billig und mittlerweile immer öfter schon zum Sonderpreis zu haben, kurz nachdem sie erschienen sind. Für mich sind Taschenbücher eine zwiespältige Sache. Zum einen fallen Sie manchmal schon beim lesen auseinander, sie sehen nach dem lesen aus als wären sie hundert Jahre alt und sie haben irgendwie nichts von dem Wert den Literatur haben sollte. Obwohl es Literatur gibt, die es nicht einmal als Taschenbuch geben sollte. So ein richtiges Buch, mit Einband und Schutzumschlag, das hat doch noch was. Da wiegen die Worte noch was, da atmet die Literatur. Allein schon das Gefühl solch ein Buch in der Hand zu haben ist erhebend, stellt doch diese Form des Buchdrucks mitunter auch eine Kunstform dar. Ist nicht ein „richtiges“ Buch viel wertvoller als ein Taschenbuch? Und sieht es nicht auch viel besser aus im eigenen Bücherregal? Gut, der Inhalt mag der gleiche sein, aber das Gefühl beim lesen kann sich schon erheblich unterscheiden. (Von den Hörbüchern will ich hier gar nicht erst reden, denn die sind für den der lesen kann, der Gipfel der Faulheit und haben mit lesen nichts mehr zu tun.) Aber trotz allem haben „richtige“ Bücher einen großen Nachteil: sie sind enorm teuer und kaum eines kann man sich leisten. Ab und zu ja, aber eben nicht immer. Und so stehen auch bei mir leider immer mehr Taschenbücher. Literatur für jedermann – darum gibt es Taschenbücher.

Ich wäre also dafür die Taschenbücher zu verbieten und nur noch „richtige“ Bücher zu produzieren. Das würde die Auflage erhöhen, damit die Preise senken und jeder käme in den Genuss beim lesen ein echtes Buch in der Hand zu halten. Das würde dann auch den emotionalen Wert von Literatur steigern. Oder ich starte hier den Aufruf: Kauft nur noch echte Bücher!