16. März 2007

Töten SMS das Sprechen?

Das größte an meiner Telefonrechnung ist der Zettel auf dem sie gedruckt wurde, denn ich telefoniere zu gut wie gar nicht und weiß auch nicht wirklich genau, wozu ich ein Mobiltelefon habe, denn auf der einen Seite bin ich weder sonderlich mobil, noch ruft mich irgendjemand an. Alles was ich mal bekomme ist eine kurze SMS. Man redet schriftlich miteinander. Töten SMS das sprechen?

SMS sind ja billiger als ein Anruf und deswegen so beliebt. Aber ist es nicht vielleicht einfach die „Feigheit vor dem Feind“, die uns Wörter eintippen lässt ohne miteinander zu sprechen? Trauen wir uns vielleicht einfach nicht ein Gespräch anzuzetteln, aus Angst man weiß plötzlich nicht mehr was man sagen soll? Oder das ein unangenehmes Thema angesprochen wird? Reden wir denn überhaupt noch viel miteinander? Und wenn ja worüber? Eine SMS kann man einfach löschen und schreiben man hätte sie nicht bekommen, aber eine mündliche Frage hört man. Man muss sie zwar nicht beantworten, aber gehört ist gehört. Also ich finde SMS sind schon eine wundersame Erfindung um Menschen vom sprechen abzuhalten um es sie möglicherweise verlernen zu lassen. Aber zum Glück besteht ja nicht das ganze Leben aus SMS und E-Mail (denn für die trifft das ja irgendwie auch zu) – manchmal am Tag muss man eben doch reden, mit anderen oder mit sich selber.

Ich denke also das SMS keine Gefahr darstellt und wir das sprechen nicht verlernen werden. Das ist tröstlich. Aber dennoch sollte man öfter daran denken, dass ein Telefon ja ursprünglich zum telefonieren erfunden wurde. Und wer von dem vielem SMSen nicht lassen kann, der kann ja einfach beim sprechen die Wörter buchstabieren.